Insgesamt zehn Löwenspieler waren bei der diesjährigen Weltmeisterschaft in Polen und Schweden mit dabei. Eine besondere Geschichte schrieb dabei Niclas Kirkeløkke. Nachnominiert zum letzten Hauptrundenspiel der Dänen gegen Ägypten erzielte Niclas gleich eines seiner insgesamt 9 WM-Tore. Darüber hinaus erhielt er von Ex-Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen viel Spielzeit und war auch am Endspielerfolg gegen Frankreich mit zwei Treffern beteiligt. Eine Goldmedaille für den Nachrücker – und das bedeutet auch einen frisch gebackenen Löwen-Weltmeister: Tillykke, Niclas!
Im 18er-Kader von Co-Gastgeber Schweden fanden sich drei Löwen wieder. Die meiste Spielzeit erhielt dabei Albin Lagergren, der mit 22 Toren und 24 Assists nicht durchgängig an seine Form bei den Löwen anknüpfen konnte. Torhüter Mikael Appelgren freute sich riesig, nach langer Verletzungsgeschichte wieder mit dabei sein zu können. Auch wenn er am Ende lediglich in zwei Spielen Einsatzzeiten bekam und es nicht zu einer Medaille reichte, sind seine Teilnahme am Turnier und die knapp 32% Fangqoute ein großer Erfolg. Der dritte Schwede im Bunde war der kurz vor Turnierbeginn nachnominierte Olle Forsell Schefvert. Er durfte leider nicht sehr oft ran, lieferte dann aber starke Leistungen ab. Insgesamt drei Tore und dazu sechs Assists stehen am Ende für Olle zu Buche.
Auf Platz 5 landete am Ende die deutsche Mannschaft, in der die Löwen mit gleich vier Spielern das größte Kontingent stellten. An erster Stelle zu nennen ist hier natürlich Spielmacher Juri Knorr, der Spiel für Spiel überragende Leistungen in der Offensive bot. Für fünf Stunden und 15 Minuten Spielzeit insgesamt stand Juri auf dem Feld, erzielte dabei 53/23 Tore und gab 52 direkte Torvorlagen. Sagenhafte 92% von der Siebenmetermarke sind ein weiterer Beweis für die Klasse, die er in diesem Turnier zeigte. All dies trug dazu bei, dass Juri den Titel „Top Scorer des Turniers“ einheimsen konnte und zum „Besten jungen Spieler“ ernannt wurde. Dass er darüber hinaus die meisten Scorerpunkte eines deutschen Spielers in der langen WM-Geschichte erzielte, unterstreicht seine starken Leistungen.
Nochmal acht Minuten mehr als Juri stand Patrick Groetzki auf der Platte. Stark in der Abwehr (vier Steals) und konzentriert beim Abschluss begann Johnny, kam in Vor- und Hauptrunde auf zusammen 19 Tore bei 23 Versuchen, ehe im Viertelfinale und in den Platzierungsspielen leider etwas die Luft raus war. Dennoch gab es für Patrick einiges zu feiern, denn mit dem zwischenzeitlichen 6:7 im letzten Hauptrundenspiel gegen Norwegen konnte er sein 400. Länderspieltor erzielen. Mit nun sieben WM-Teilnahmen liegt er gleichauf mit Silvio Heinevetter auf Platz 1 aller deutschen WM-Spieler. Zudem hat nur noch Christian Schwarzer genau so viele WM-Spiele wie Patrick, nämlich 51.
Jannik Kohlbacher war der Dritte im Bunde der Löwen im deutschen Team. Mit einer Trefferquote von 82,86% liegt er in der deutschen Mannschaft an zweiter Stelle. Besonders im letzten Vorrundenspiel gegen Algerien drehte Kohli mächtig auf, erzielte zehn Tore bei zehn Versuchen. Perfekt! Auch in der Abwehr war auf ihn Verlass, und in Überzahl war Jannik erste Wahl, um mit Juri gemeinsam zu wirbeln.
Last but not least ist natürlich noch Torhüter Joel Birlehm zu erwähnen. Hinter dem überragenden und zurecht ins All-Star Team der WM gewählten Andreas Wolff gab Bundestrainer Alfred Gislason Joel nur begrenzt Spielzeit. Diese wusste er allerdings zumeist gut zu nutzen. Gegen Serbien in der Vorrunde sicherte Joel mit seinen Paraden den knappen und wichtigen 34:33 Erfolg. Mit 37% Fangquote gegen Algerien zum Abschluss der Vorrunde und herausragenden 47% zum Hauptrundenauftakt gegen Argentinien zeigte Joel, dass Gislason ihn zurecht zur WM mitgenommen hat.
Apropos Gislason. Nicht Alfred, sondern Ymir Örn Gislason war für Island im Einsatz. Wie von den Spielen im Trikot der Löwen gewohnt, rackerte Ymir unermüdlich in der Abwehr. Dennoch konnte auch er das Ausscheiden seines Teams nach der Hauptrunde nicht verhindern. Kristjan Horžen erhielt von seinem Trainer Uroš Zorman leider nur wenig Spielzeit. Diese konnte er jedoch für vier Treffer bei sechs Versuchen nutzen und Erfahrung auf hohem Niveau sammeln. (rs)