Die vergangenen Wochen liefen für die Löwen alles andere als rosig. Aus den letzten fünf Bundesliga- Begegnungen vor der EM-Pause holte das Team von Chefcoach Sebastian Hinze gerade einmal drei Zähler:
Dem Sieg in Hamburg Anfang Dezember folgte ein Unentschieden im Heimspiel gegen Lemgo, eine deutliche Abfuhr beim SC Magdeburg und zwei empfindliche Niederlegen gegen den ThSV Eisenach, sowie den TVB Stuttgart. Natürlich waren in diesen Begegnungen auch einige Spieler angeschlagen, wodurch die Verantwortung teils auf weniger erfahrene Schultern verteilt werden musste, doch unterm Strich ist die erneute Qualifikation für die European League und damit eines der von Geschäftsführerin Jennifer Kettemann ausgegebenen Ziele für diese Saison nach diesen Resultaten in einige Ferne gerückt, der Druck steigt. Darüber hinaus dürften die Nachrichten über die erneut notwendige Schulteroperation von Halil Jaganjac und die langwierige Verletzung von Patrick Groetzki die Hoffnungen auf eine Aufholjagd in den nächsten Monaten nicht unbedingt befeuern.
Trotz der enttäuschenden Resultate Ende des vergangenen Jahres hofften alle Löwenfans für das erste Pflichtspiel der Mannschaft 2024 auf ein Ende der Fehlerflut bzw. auf eine ansprechende Leistung im Viertelfinale um den DHB- Pokal beim SC Magdeburg. Tatsächlich waren die Löwen in der Neuauflage des letztjährigen Finales in den ersten 20 Minuten auf Augenhöhe, doch dann verloren sie völlig ihr Konzept, kassierten eine deutliche 24:34-Niederlage und mussten sich wenig glanzvoll aus diesem Wettbewerb verabschieden, auch mit der Tatsache, erneut gegen ein Topteam der Liga nicht ihr Potential genutzt zu haben.
Kleiner Lichtblick in der Magdeburger GETEC-Arena aus Löwensicht war Tobias Reichmann. Der ehemalige Nationalspieler wurde in der spielfreien Zeit für den verletzten Patrick Groetzki nachverpflichtet und erzielte bei seinem Debut im Löwen-Trikot gleich sieben Treffer: „Wir sind gut in die Partie reingekommen, haben gute Lösungen im Angriff gefunden, ich denke, da war eher die Abwehr unser Problem. Wir haben nicht mit der letzten Konsequenz richtig zu geschoben und dann kam eben doch noch ein Pass, der dann zum Tor für Magdeburg sorgte. Ja und in der zweiten Halbzeit sind wir dann eben im Angriff auseinandergefallen, wir haben einfach viel zu viele technische Fehler gemacht, auch im 7 gegen 6 dann die Treffer ins leere Tor bekommen und das bricht uns letztlich auch das Genick. Zehn Tore Minus in einem Topspiel ist sicherlich zu viel für uns, aber es spiegelt auch den Verlauf der Partie. Jetzt muss man daraus lernen und versuchen, es beim nächsten Mal eben besser zu machen", fasste der Bundesliga-Routinier die Begegnung zusammen.
In der Liga hinter den Erwartungen zurück, im Pokal das Final Four verpasst, Hiobsbotschaften aus dem Verletztenlager: Es ist keine einfache Situation für die Mannschaft, ohne Frage. Wir hoffen, dass die Jungs trotz allem schon bald zurück zu mehr Sicherheit finden und sind überzeugt, dass wir dann auch wieder mit den Löwen hier in der Arena jubeln können.
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